Die Behandlung erfolgt durch HNO-Ärzte, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, Strahlenärzte sowie Onkologen im Rahmen von inderdisziplinären Tumorteams.

Da diese Ärzte in unserem Gesundheitssystem von gesetzlich Versicherten lediglich durch Überweisung konsultiert werden können, ist die Früherkennung durch Hausärzte und Zahnärzte, die von Patienten regelmäßig besucht werden, äußerst wichtig. Erforderlich ist insofern die Sicherstellung der Ausbildungsinhalte und regelmäßiger Fortbildungen bei diesen medizinischen Fachrichtungen in Bezug auf Kopf-Hals-Tumoren.


1. Behandlungsmöglichkeiten 

Wenn möglich, wird der Tumor im Ganzen unter Einhaltung eines Sicherheitsabstandes entfernt (Resektion). Dabei kommen moderne Behandlungsmethoden wie die Laserchirurgie und die transorale Roboterchirurgie zum Einsatz. Mehr dazu lesen Sie hier.

In Abhängigkeit von der Größe und Lage des Tumors kann eine Strahlentherapie zum Einsatz kommen. Diese umfasst häufig die Bestrahlung des Ursprungstumors sowie eventuell vorhandene Metastasen in den Lymphknoten am Hals. Die Strahlentherapie kann dabei alternativ zu einer Operation zum Einsatz kommen. Ziel ist es, den Tumor und eventuell vorhandene Lymphknotenmetastasen zu beseitigen bzw. dauerhaft zu kontrollieren. Häufig kommt die Strahlentherapie hierbei kombiniert mit einer Chemotherapie zum Einsatz (siehe 1.4).

Zusätzlich wird die Strahlentherapie (alleine oder in Kombination) oftmals als ergänzende Therapie nach einer erfolgten Operation eingesetzt. Diese hat zum Ziel, ein Wiederauftreten (Rezidiv) des Tumors bzw. der Halslymphknotenmetastasen zu verhindern. Ob und in welchem Umfang eine Radio- oder Radio-Chemotherapie nach einer Operation notwendig ist, hängt von zahlreichen Faktoren ab und wird in jedem Einzelfall individuell festgelegt.

Die Strahlentherapie erfolgt in der Regel (werk-)täglich über einen Zeitraum von mehreren Wochen. Moderne Bestrahlungsverfahren können hierbei die Schädigung von gesundem umliegendem Gewebe weitgehend reduzieren. 

Auch für Kopf-Hals-Tumoren gibt es verschiedene medikamentöse Therapieverfahren, zu denen auch die Chemotherapie zählt. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Krebsarten wird bei Kopf-Hals-Krebs die Chemotherapie jedoch meist nicht alleine eingesetzt, sondern in Kombination mit einer Strahlentherapie verabreicht. Denn durch die gleichzeitige Anwendung der Chemotherapie kann die Wirksamkeit der Bestrahlung deutlich erhöht werden.

In manchen Fällen kann eine Chemotherapie auch vor einer Operation oder einer Strahlentherapie zum Einsatz kommen, um den Tumor zu verkleinern. Häufig wird die Chemotherapie auch dann genutzt, wenn eine Operation oder eine Strahlentherapie nicht oder nicht mehr möglich sind oder wenn bereits Metastasen an anderen Stellen des Körpers aufgetreten sind.

Wie bereits unter 1.3. dargestellt, kann durch die gleichzeitige Anwendung einer Chemotherapie die Wirksamkeit der Bestrahlung deutlich gesteigert werden. Bei der kombinierten Radio-Chemotherapie werden verschiedene Substanzen eingesetzt, die unterschiedlich verabreicht werden. Häufig wird die Chemotherapie z.B. einmal wöchentlich ambulant begleitend zur Chemotherapie gegeben, manchmal werden Kombinationen von mehreren Chemotherapeutika verabreicht. Dies kann dann auch einen stationären Aufenthalt in der Klinik erforderlich machen. 

Eine Tumorbehandlung im Kopf-Hals-Bereich kann für Betroffene sehr belastend sein. So genannte supportive, also unterstützende Therapien können dann hilfreich sein. Diese beinhalten unter anderem die psychologische bzw. psychoonkologische Beratung bzw. Begleitung der Patienten, die kompetente und auf die Bedürfnisse von Kopf-Hals-Tumoren abgestimmte, Ernährungsberatung- bzw. Therapie und falls notwendig auch eine Schmerztherapie. Zusätzlich gibt es in den behandelnden Kliniken meist weitere Hilfs- und Beratungsangebote (z.B. Selbsthilfegruppen, Sozialdienste, Sportangebote etc.). 


2. Anschlussheilbehandlung/Rehabilitation


3. Nachsorge

  • frühzeitige Erkennung neu auftretender Tumoren (Rezidiven) durch regelmäßige, engmaschige Kontrolle
  • Schluck- und Sprachtherapie
  • Tracheostomapflege, Vorbeugung von Mukositis
  • Physiotherapie, Lymphdrainage
  • Schmerztherapie