Anamnese

Ausführliches Gespräch mit Patient über Beschwerden und Verlauf.


Untersuchung

  • Sichten und Abtasten der Schleimhäute, der Zunge, der Lymphknoten
  • Spiegelung des Kehlkopfes (Laryngoskopie)
  • Spiegelung des Kehlkopfes über die Nase (fiberoptische Laryngoskopie)
  • Spiegelung des Nasenrachenraumes (Nasopharyngoskopie)
  • Spiegelung der inneren Nase (Nasenendoskopie)
  • Endoskopische Narkoseuntersuchung (Panendoskopie), dabei Gewebeprobeentnahme (Biopsie)

Bildgebung

  • CT (Computertomographie): stellt die Beziehung zu knöchernen Strukturen oder ein Einwachsen des Tumors dar
  • MRT (Magnetresonanztomographie): sinnvoll bei tiefliegenden Weichteilprozessen (Zungentumoren, Speicheldrüsentumoren)
  • PET (Positronenemmissionstomographie) macht eine Stoffwechselanreicherung, die z.B. durch ein Tumorwachstum entsteht, sichtbar
  • PET-CT: Kombination und PET und CT, um noch bessere Darstellungen der Tumorausbreitung- und streuung zu erhalten, insbesondere auch im Hinblick auf Tochterabsiedlungen (Fernmetastasen).
  • Tumormarker haben bei der Erkennung von Kopf-Hals-Tumoren, insbesondere bei Plattenepithelkarzinomen, eine eher untergeordnete Bedeutung.

Histologie/Pathologie

Zur gesicherten Diagnose eines Kopf-Hals-Tumors ist eine Gewebeprobe (Biospie) notwendig. Diese Gewebeprobe wird von Pathologen histologisch aufgearbeitet und eine endgültige Aussage über Bösartigkeit (Maliginität) und Gewebeherkunft festgelegt.

Bei ca. 95 % aller Kopf-Hals-Tumoren handelt es sich um Tumore in der Schleimhaut (Plattenepithelkarzinome). Daneben gibt es auch Tumoren des Speichel- und Drüsengewebes (Mukoepidermoid-, Azinuszell-, Adeno-, Adenoid-, zystische Karzinome), des Knochen-, Knorpel-, Muskel- und Fettgewebes (Sarkome) und des Lymphsystems (Lymphome).


Klassifikation und Stadieneinteilung

Damit die Therapie bestimmt werden kann, wird eine Stadieneinteilung nach internationalen Vorgaben der WHO vorgenommen. Dabei spielt die Ausdehnung des Primärtumors, der Befall der benachbarten Lymphknoten und/oder Tochtergeschwülste in weiter entfernten Körperregionen eine Rolle.

T - Tumor
N - Lymphknotenmetastasen
M - Fernmetastasen (Tochtergeschwülste in anderen Körperregionen, Organen)

Deshalb nennt man diese Einteilung „TNM-Klassifizierung“

T0 - kein Anhalt für Primärtumor
T1 - kleiner Tumor (keiner als 2 cm)
T2 – mittelgroßer Tumor (2cm bis 4 cm)
T3 – großer Tumor (größer als 4 cm)
T4 – Tumor jeder Größe mit Ausdehnung auf benachbarte Gewebe (z. B. Knochen)
Tx – Primärtumor kann nicht beurteilt werden

N0 - keine Lymphknotenmetastasen in der Umgebung
N1 - Metastasen im Lymphknoten kleiner als 3 cm
N2a – eine Metastase in einem Lymphknoten der betroffenen Region ist zwischen 3 und 6 cm groß
N2b - mehrere Metastasen in mehreren Lymphknoten der betroffenen Region sind zwischen 3 cm und 6 cm groß
N2c - Metastasen in mehreren Lymphknoten auf beiden Halsseiten oder in Lymphknoten auf der gegenüberliegenden Halsseite, keiner größer als 6 cm
N3 – Metastasen in Lymphknoten sind größer als 6 cm

M0 - keine Fernmetastasen nachzuweisen
M1 – Fernmetastase(n) (nachweisbar, kann ergänzt werden durch die Bezeichnung des Organs
Mx - Fernmetastasen können nicht beurteilt werden.

Ein Krebs im Frühstadium wäre danach wie folgt zu klassifizieren: T1N0M0


Wie können Sie zu einer Früherkennung beitragen?

Krebs ist grundsätzlich heilbar, wenn dieser frühzeitig erkannt wird und adequat behandelt wird. Bei frühzeitige Erkennung können die Fortschritte der Medizin auch voll genutzt werden!

Meinen Sie, eines der unter Symptome aufgeführten Anzeichen zu spüren, so lassen Sie sich zu einem HNO-Arzt oder zu einem Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen überweisen. Bleiben Sie auf sachliche Weise hartnäckig! Fragen Sie nach einer Biopsie (Gewebeentnahme). Versuchen Sie, Ihrem Arzt zunächst die Arbeit zu erleichtern, in dem Sie Ihre Symptome mit Datum des Auftretens und ihre Dauer und Schwere in einer Liste übersichtlich zusammenzustellen. Seien Sie dabei ehrlich zu sich selbst! Sie tun dies ausschließlich für sich! Sehen Sie Ihren Arzt als „Partner“, der Sie in Ihrem Kampf unterstützt!


Screening

Lassen Sie von Ihrem Zahnarzt regelmäßig ihre Mundschleimhäute untersuchen und Ihre Lymphknoten abtasten!


Zweitmeinung

Wir raten Ihnen, sich bei der Ihnen gestellten Diagnose einer bösartigen Geschwulst in jedem Fall eine Zweitmeinung von einem anderen Arzt einzuholen! Ihre Krankenkasse muss die Kosten hierfür übernehmen.